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Medizinlied: Ayahuasca

Aktualisiert: 12. Sept.


Ayahuasca - Medizinlied / Medicine Song

Ich hatte viel Freude dabei, an meinen freien Tagen ein altes Hobby wiederzuentdecken. Musik gibt der Seele Raum, um sich auszudrücken.


Der Text dieses Medizinliedes ist auf Portugiesisch und bedeutet frei übersetzt:


"Ich rief den König der Pflanzen und er antwortete mir. König Ayahuasca ist schon sehr alt. Er ist Sohn eines Indigenen und der Königin des Waldes, in dem er lebt. Wir leben auf diesem Planeten unter Deinem Schutz. Mit der Liebe in Deinem Herzen hältst Du das Gleichgewicht."


Es ehrt die Pflanze aus kultureller und spiritueller Sicht und teilt die Inspiration, die sie vermittelt, auf künstlerische Weise.



Was ist Ayahuasca?


Ayahuasca ist ein psychoaktiver Pflanzenaufguss aus dem Amazonasgebiet, der seit Jahrhunderten in rituellen Zeremonien indigener Völker verwendet wird. Er gilt dort als Medizin, die Bewusstseinserweiterung, spirituelle Einsicht und persönliche Transformation unterstützen kann.


Der Name stammt aus dem Quechua: aya („Geist/Seele, Verstorbene“) und waska („Liane, Seil“) – oft als „Liane der Seelen“ oder „Liane der Toten“ übersetzt.


Kern der Zubereitung ist die Liane Banisteriopsis caapi, die β-Carboline wie Harmalin, Harmine und Tetrahydroharmine enthält (reversible MAO-A-Hemmer). Sie wird meist mit Blättern einer DMT-haltigen Pflanze kombiniert – traditionell Psychotria viridis (chacruna) oder Diplopterys cabrerana (chaliponga/chagropanga). Diese pharmakologische Synergie macht DMT überhaupt erst oral wirksam; zugleich wirken die β-Carboline eigenständig psychoaktiv und tonisch auf Wahrnehmung und Affekt.


Die Praxis ist in vielen indigenen Kulturen Amazoniens verankert und trägt je nach Region andere Namen, etwa yagé in Kolumbien und Ecuador. Zu den Völkern mit tiefer Ritualtradition zählen u. a. Shipibo-Conibo (Peru), Tukano-Gruppen (Nordwest-Amazonien), Siona-Secoya sowie A’i Cofán (Kolumbien/Ecuador), bei denen yagé seit Langem zentrales Heil- und Erkenntnismittel ist.


Rituale finden meist nachts in einem geschützten Raum statt. Typische Elemente sind rituelle Eröffnungen, Raucharbeit mit Mapacho (Nicotiana rustica), das Singen heilender Ícaros und eine Dieta (diätetisch-rituelle Vorbereitung zur Reinigung und Ausrichtung). Peru hat 2008 das „Wissen und die traditionellen Anwendungen von Ayahuasca“ als Nationales Kulturerbe anerkannt; auch die Ícaros der Shipibo wurden kulturrechtlich gewürdigt – ein Hinweis auf die kulturelle Bedeutung über die Pharmakologie hinaus.


Neben indigenen Kontexten existieren heute synkretistische Kirchen (z. B. Santo Daime, União do Vegetal) und therapeutisch-spirituelle oder neo-schamanistische Settings. Forschung zu Pharmakologie und potenziellen klinischen Anwendungen (u. a. Depression, Substanzgebrauch) wächst, betont jedoch die Notwendigkeit erfahrener Ritual-/Therapieleitung, kultursensibler Praxis und klarer Sicherheitsprotokolle.



Rechtlicher Hinweis (Deutschland): Ayahuasca kann DMT enthalten. DMT ist in Deutschland ein nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel (Anlage I BtMG). Herstellung, Handel, Erwerb und Besitz sind grundsätzlich strafbar. Die Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der Aufklärung und sind keine Einladung zum Konsum.

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