top of page

Mapacho: Rituelle Tabakmedizin & helfender Spirit in meiner Praxis

Aktualisiert: vor 4 Tagen


In meiner schamanischen Praxis arbeite ich regelmäßig mit dem Spirit von Mapacho, einer Meisterpflanze, die hier auf Erden als Tabakgewächs (Nicotiana rustica) inkarniert ist.


Für mich ist diese Medizinpflanze zu einem kraftvollen Verbündeten bei energetischen Reinigungen, im Gebet und beim Halten zeremonieller Räume geworden.


Zum ersten Mal begegnete mir dieser Pflanzengeist im Jahr 2019 – im Rahmen eines Reinigungsrituals vor einer Ayahuasca-Zeremonie. Die Tiefe und Klarheit, mit der Mapacho wirkte, berührten mich damals nachhaltig und öffneten eine neue Dimension meines Verständnisses von der energetischen Kraft dieser Medizin.


Im Ritual wurde der Tabak nicht geraucht, sondern als Sud getrunken, und in Meditation ging ich in Verbindung. In Visionen zeigte mir der Spirit von Mapacho sein reinigendes und schützend-füllendes Wirken an Körper, Geist und Seele. Ich sah den eigenen Körper geformt aus Erde und wie Mapacho bis in die kleinsten Winkel seine Wurzeln bildete und im Magen seine Pflanze wachsen ließ. Über die Wurzeln wurde jeglicher Ballast hin zum Magen geführt, sodass er erbrochen und damit ausgeleitet werden konnte.


Auch auf den Ebenen Geist und Seele befreit Mapacho von Ballast. Die Ausleitung der Energien geschieht auch hier meist körperlich. Neben Erbrechen können beispielsweise vermehrter Harn- oder Stuhldrang sowie übermäßiges Schwitzen oder Tränenfluss auftreten. In meiner weltlichen Übersetzung der wirkenden Kraft würde ich dieses Phänomen damit erklären, dass wir eben in einer manifesten Welt leben und dass eben auch manche Energien zunächst manifest gemacht werden müssen, damit sie ausgeschieden werden können.


Die rituelle Arbeit mit der heiligen Pfeife kam 2022 in mein Leben, als meine Freundin und Lehrerin Mara Ohm mir diesen Weg eröffnete. Über sie und ihre Verbindungen nach Peru fand auch meine persönliche Pfeife zu mir, die seither ein zentrales Werkzeug meiner Praxis geworden ist. Seitdem hat sich die Verbindung zu Mapacho stetig vertieft – als treuer Lehrer, Beschützer und Kraft, die hier im schamanischen Raum präsent ist.


Mit der Zeit wuchs in mir der Wunsch, Mapacho auf eine noch verantwortungsvollere Weise in meine Praxis zu integrieren. Heute baue ich den Tabak selbst an, anstatt ihn aus Südamerika zu importieren. Damit möchte ich einerseits vermeiden, dass durch meine Arbeit Raubbau an den natürlichen Ressourcen dort betrieben wird, und andererseits respektvoll mit den indigenen Traditionen umgehen. Für mich ist es ein wichtiger Schritt, nicht einfach auf Kosten fremder Kulturen zu konsumieren, sondern den Pflanzengeist hier vor Ort in Beziehung, Achtsamkeit und Dankbarkeit zu kultivieren. Obwohl Mapacho häufig als exotische Medizinpflanze aus dem Amazonasraum wahrgenommen wird, war Nicotiana rustica – in Deutschland bekannt als Bauerntabak – historisch auch hierzulande verbreitet! Bereits seit dem Dreißigjährigen Krieg wurde er in Europa, darunter in Deutschland, angebaut. Die Pflanze, die sich durch einen sehr hohen Nikotingehalt auszeichnet, war einerseits leicht kultivierbar und bot ärmeren Bauern Zugang zu Tabak, ohne auf teuren Import angewiesen zu sein.


Heute ist diese Tradition fast in Vergessenheit geraten – Bauerntabak wird in Deutschland nur noch selten kultiviert und ist kaum im Handel. Umso wertvoller wird es, ihn in schamanischer Praxis wieder bewusst und mit kulturellem Bewusstsein zu würdigen.


In Amazonien und den Anden hat Mapacho dagegen bis heute eine zentrale Rolle. Er begleitet andere Heilpflanzen, wird als Medizinerzeuger genutzt und dient als Medium für Gebet, Reinigung und Schutz. Die sogenannten Maestros/Marquero/Tabaqueros arbeiten intensiv mit Mapacho: sie blasen Rauch (die Technik heißt soplada), verwenden ihn als Basis für Rapé (nasales Schnupftabak-Gemisch), bereiten Flüssigkeiten oder Liel (Tobacco-Juice) und nutzen ihn als energetischen Bezug in Heilritualen.


Mapacho ist pharmakologisch wirksam. Er enthält deutlich höhere Mengen an Nikotin und anderen Tabakalkaloiden als die handelsüblichen Tabaksorten in z. B. Zigaretten. Diese chemische Potenz ist der Grund, warum Mapacho in der Zeremonie als „kräftig“ erlebt wird.


In der Ritualarbeit mit Euch gehe ich besonders achtsam und ausführlich erklärend vor, wenn wir uns mit dieser Medizinpflanze verbinden. Es erfolgt in der Praxis durch mich kein direktes Verabreichen von Rauch oder anderen Tabakzubereitungen! Ich verbinde mich mit meiner Pfeife für Euch im Gebet mit dem Mapacho-Spirit und übergebe seine Energie an Euer System durch Ab- oder Einblasen z. B. in energetische Eintrittspforten wie Herz- und Kronenchakra (Fontanelle). Schon während der Behandlung wird kräftig gelüftet und es erfolgt grundsätzlich keine Anwendung bei z. B. schwangeren oder stillenden Personen, Kindern oder Menschen mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


Mapacho ist kraftvoll, nützlich und zugleich riskant - er verlangt Wissen, Respekt und klare Grenzen. In der schamanischen Arbeit kann er Räume halten, reinigen und Menschen verbinden; aber die Stärke seiner Chemie erfordert verantwortungsvolles Handeln, transparente Aufklärung und meiner Ansicht nach auch ethische Beschaffung.





bottom of page